Es ist nicht die monolithische Krone und auch nicht die vestibulär verblendete Brücke im unteren Seitenzahnbereich, die begeistert. Die Aufgabe einen einzelnen Inzisivus zu versorgen, das ist schon eine echte Herausforderung, die jedes Zahntechnikerherz höherschlagen lässt.
Ein Blick auf die natürlichen Nachbarzähne, ihre Farbe, ihre Form, die kleinen individuellen Details – das regt die Phantasie an und vor dem inneren Auge entstehen fast automatisch erste Bilder von einem möglichen Ergebnis … Wie bei dem im Folgenden gezeigten Fall.
Die Patientin (24 J.) hat als Teenagerin in regio 21 eine Zahnfraktur erlitten, die mit Composite in Schichttechnik restauriert wurde. Zwischenzeitlich wurde der Zahn mit einer Kunststoffkrone versorgt, die nach einer Zahnaufhellung negativ auffällt.
Als Restaurationsmaterial für die neue Krone wurde das Zirkon IPS e.max ZirCAD Prime gewählt, hier in der Grundfarbe BL1. Innerhalb der Disc besteht durch Kombination zweier Zirkonoxid-Rohstoffe im Gradient-Technology-Verfahren ein stufenloser und schichtfreier Farb- und Transluzenzverlauf.
Der Stumpf war etwas verfärbt; präpariert wurde keramikgerecht mit abgerundeter Schulter.
Im CAD-Programm wurde die Krone in leicht reduzierter Form konstruiert, inzisal mehr als zervikal, und in der CAM-Software entsprechend innerhalb der Disc positioniert, um den opakeren Dentinanteil zur Stumpfabdeckung zu nutzen und den transluzenteren Anteil zusätzlich individualisieren zu können.
Bei reduziertem Platzangebot bzw. zur Farb- und Fluoreszenzeinstellung aus der Tiefe kann für den Washbrand die Sprinkeltechnik – eine Kombination aus Glasurmasse und aufgestreuter Schichtmasse angewendet werden.
Mit der Verblendkeramik IPS e.max Ceram wurde der Krone Leben eingehaucht. Vor allem die Schmelz- und Effektmassen des Selection-Sortiments bieten grosse kreative Freiheit.
Der Helligkeitswert lässt sich mit den IPS e.max Ceram Selection-Massen gezielt steuern und es können natürlich wirkende Effekte für eine ausdrucksstarke Ästhetik realisiert werden.
Das Zwischenergebnis nach dem ersten Brand zeigt, dass das besondere Augenmerk auf der Gestaltung der inzisalen Dentinstruktur lag.
Zahn 11 zeigt eine ausgeprägt bläulich durchschimmernde und von Dentinbälkchen durchzogene Schneidekante, wobei die Inzisalkante an sich vergleichsweise opak ist. Es wurde versucht Formgebung und Farbspiel sowie Innenleben und Oberflächentextur des natürlichen Nachbarzahns zu rekonstruieren.
Für das richtige Finish und den passenden Oberflächenglanz sorgte das Malfarben- und Glasursortiment IPS Ivocolor.
Erfolgreiche Einprobe: Trotz extrem heller Zahnfarbe und relativ verfärbtem Stumpf schafft es IPS e.max ZirCAD Prime im zervikalen Bereich zu decken und gleichzeitig mit den angelegten Mamelons und dem aufgelegten Transpa Anteil aus der Tiefe heraus Vitalität zu vermitteln. Das zur Schneide hin immer ausgeprägtere lebendige Lichtspiel sorgt für ein harmonisches Gesamtergebnis, das sich ebenbürtig zwischen den natürlichen Nachbarzähnen einreiht.
Die definitive Befestigung erfolgte adhäsiv mit Variolink Esthetic.
Aber der Arbeitsalltag bringt nicht nur solch spannende Fälle im Bereich der High-End-Ästhetik mit sich. Manchmal ist eine weniger aufwändige, aber wirtschaftlich attraktive Variante gefragt. Und dann ist es doch - nicht nur im Hinblick auf die Lagerhaltung - umso besser, wenn eine Vollkeramiklösung zur Verfügung steht, die sich für sämtliche Indikationen von der Einzelzahnkrone bis zu mehrgliedrigen Brücke und für jede Verarbeitungstechnik eignet – von monolithisch gefräst bis hochästhetisch geschichtet.
Mit diesem Endergebnis wurde der Patientenwunsch nach einem in Form und Farbe perfekten Resultat trotz erschwerter Bedingungen vollumfänglich erfüllt. IPS e.max ZirCAD Prime hat diese Bewährungsprobe in der Königsklasse - wie hier gezeigt - perfekt gemeistert.
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